Maßgeschneiderte Automatisierung
© Toyota Material Handling Austria
Der Digital Twin werde laut Josef Dax, Director Logistics Solutions, TMHA, seitens Toyota laufend optimiert, um größtmögliche Effizienz für den Kunden zu erzielen.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 16.02.2024

Maßgeschneiderte Automatisierung

Toyota Material Handling nutzt „digitale Zwillinge”, die ­visualisieren, wo, was und wie automatisiert werden kann.

••• Von Helga Krémer

WR.NEUDORF. Die Vollautomatisierung eines Lagers ist ein aufwendiger, kostspieliger Prozess und häufig vielleicht auch gar nicht erforderlich. Denn um Effizienz, Produktivität und damit die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, sind vielleicht nur Automatisierungsschritte in Teilbereichen erforderlich. Daher bietet Toyota Material Handling als Intralogistik-Komplettanbieter nun die Möglichkeit eines digitalen Zwillings zur Darstellung von Logistikanlagen.

Worum es geht

„Bei der Automatisierung geht es darum, ein optimales, ressourcenschonendes Zusammenspiel von Platzverhältnissen, Mensch und Maschine zu einem sinnvollen Preis-/Leistungsverhältnis zu finden. Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings der Anlage können wir im Beratungsgespräch durch die 3D-Darstellung besser aufzeigen, wo Optimierungsbedarf gegeben ist. Denn eine vollautomatisierte Lösung muss nicht zwingend immer die beste Lösung sein”, erklärt Josef Dax, Director Logistics Solutions, Toyota Material Handling Austria (TMHA).

Wie es funktioniert

Ein digitaler Zwilling bildet das entstehende Projekt mit einer Abweichung von plus/minus zwei Millimetern ab – das ist sehr genau und geht mit einer aufwendigen Vermessung einher. Ist der Digital Twin der Anlage jedoch einmal erstellt, müssen Techniker beim Einrichten des Projekts wesentlich weniger Zeit on-site verbringen, weil sie alle erforderlichen Stationen remote ausmessen und in Folge die fahrerlosen Transportsysteme so kalibrieren können, dass sie in der Lage sind, die erforderlichen Stationen korrekt anzufahren. Das erspart bei der Inbetriebnahme enorm viel Zeit, denn gerade bei Großprojekten müssen oft mehrere Tausend Stationen ausgemessen werden, um einen reibungslosen Ablauf im Lager zu ermöglichen.

Was es bringt

Üblicherweise erfolgt nach Einrichtung des Projekts eine Prozessoptimierung – und auch hier hat der digitale Zwilling entscheidende Vorteile: Durch die Abbildung des Lagers und seiner Prozesse in 3D können bereits im Plan-Layout Fahrwege remote optimal angeordnet, Gefahrenzonen definiert oder sogar mögliche Engstellen erkannt und eliminiert werden.

Beim Vergleich unterschiedlich großer Projekte liegt die Zeitersparnis bei der Stationsverifizierung bei 65 bis 85%, die daraus resultierende Kostenersparnis bei Mittel- und Großprojekten bis zu 30%.

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