Neue Techno-Start-ups braucht das Land
© Festo
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 16.02.2018

Neue Techno-Start-ups braucht das Land

Gemeinsam mit Acceleratoren und renommierten Firmen wie Festo drängen junge Unternehmen auf den Markt.

••• Von Paul Christian Jezek

Das Innovationsunternehmen Festo arbeitet bereits seit 2014 mit Start-ups zusammen, Partnerschaften gelten als fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. „Wir unterstützen Start-ups und begleiten sie auf ihrem Weg in die industrielle Praxis – das eröffnet ihnen und uns tolle Chancen”, bestätigt Österreich-Country Manager Rainer Ostermann. Ein Team, das bei Festo im Bereich Forschung angesiedelt ist, kümmert sich um die Kooperationen.

„Dank solcher Zusammenarbeiten können Produktinnovationen vorangetrieben und neue Geschäftsmodelle schnell auf den Markt gebracht werden”, sagt Ostermann. „Zudem bietet Festo den Start-ups neben den Pilotprojekten den Zugang zu Kunden – und es besteht immer die Möglichkeit einer Weiterführung der Kooperation über das Accelerator-Programm hinaus.” (Acceleratoren sind Programme oder Organisationen, die in einem beschränkten und vorab definierten Zeitraum Start-ups durch Mentoring, Investitionen, physische Ressourcen sowie die Bereitstellung eines Netzwerks fördern.)

Industrie 4.0-Pilotprojekte

In den vergangenen Jahren hat Festo bereits erfolgreiche Pilotprojekte mit dem Accelerator-Programm von Techfounders (www.techfounders.com) realisiert; dazu zählen:
• Der österreichische Softwareentwickler Holo-Light konzentriert sich auf Industrie 4.0-Lösungen mit Augmented Reality-Geräten wie der Micro­soft HoloLens. Der Nutzer solcher Geräte kann seine reale Umgebung mit zusätzlichen Informationen digital ergänzen. Im Festo-Werk in Rohrbach wird die Datenbrille HoloLens erstmals in einem Pilotprojekt erprobt. Die Technologie unterstützt bei typischen, sich wiederholenden Prozessen, beispielsweise im Einlernprozess von Mitarbeitern.
• ProGlove entwickelt Wearables für die Industrie – Computertechnologien, die man am Körper trägt. Das 2014 gegründete Start-up erprobte in einem Pilotprojekt bei Festo den Einsatz eines intelligenten Handschuhs mit integriertem Scanner in der Technologiefabrik in Scharnhausen; dabei steht die Verbesserung und Vereinfachung der Produktions- und Logistikprozesse an erster Stelle.
• Mit dem Start-up Soley, das auf innovative Smart-Data-Analysen spezialisiert ist, erprobt und nutzt Festo derzeit Lösungen für die Auslaufplanung von Produkten.

Bisher mussten Stücklisten für Produkte, die aus dem Programm genommen werden sollen, manuell zusammengeführt, Abhängigkeiten identifiziert und Auswirkungen auf Baugruppen und Einzelteile abgeleitet werden. Nun ist es möglich, diese Arbeitsschritte effizienter zu gestalten.

Die Gründungsgarage

Im Umfeld des Instituts für Unternehmensführung und Entrepreneurship der Grazer Karl-Franzens-Uni bringen Studierende und Wissenschaftler reale Gründungsideen mit und entwickeln ein Semester lang ihre Geschäftsmodelle weiter. Zusätzlich werden den Teilnehmern die essenziellen Basisthemen vermittelt – von Design Thinking bis hin zu Legal & Tax. Seit dem Start im Jahr 2013 wurden mehr als 60 Teams in der Gründungsgarage begleitet.

Dabei reicht die inhaltliche Bandbreite an Ideen von digitalen Motivationstrainern über Airbnb für Tiere („Homefarmer”) bis zu nachhaltiger Kakaolimonade aus Kakaoschalen. Weitere Bewerbungen sind permanent online möglich:
www.gründungsgarage.at

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