Köngen. Neue Produkte, verbesserte Produkte – das steht bei fast allen Produkten weit oben auf ihrer To do-Liste. Doch wie eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Staufen AG, für die in diesem Frühling 150 deutsche Industrieunternehmen befragt wurden, zeigt, rechnet sich der Innovationsaufwand wirtschaftlich bisher nicht wirklich. Denn bei fast jedem zweiten Unternehmen Deutschlands werden weniger als 10 Prozent des Umsatzes mit Innovationen erwirtschaftet.
Steigerung ist möglich
„Ziel sollte es sein, dass jeder fünfte Umsatz-Euro mit Innovationen erzielt wird. Denn der Markt erzwingt immer mehr Neuheiten und in immer schnellerem Tempo”, konstatiert Martin Haas, Gründer und Vorstand der Unternehmensberatung Staufen.
Dass ein solcher Sprung im Umsatz mit Innovationen durch den Einsatz umfassender Strategien durchaus machbar ist, zeigt sich etwa am Beispiel des Antriebs-spezialisten SEW-Eurodrive. Das Unternehmen konnte über eine effiziente und effektive Innovationsarbeit seinen Umsatzanteil mit Neuprodukten von ursprünglich fünf auf 25% steigern.
Die Umfrage zeige deutlich, dass die Unternehmen, um sich in Zeiten immer kürzerer Produkt-lebenszyklen erfolgreich am Markt zu behaupten, ihre Innovations-aktivitäten viel effizienter organisieren müssen. Dazu zählt vor allem, dass alle Abteilungen im Unternehmen in den Prozess eingebunden sind und auch verstärkt mit externen Partnern zusammengearbeitet wird.
Zu wenig Zusammenarbeit
Beides ist allerdings noch nicht ausreichend der Fall. So wird das Marketing nur in 40% der Unternehmen in die Entwicklung von Innovationen eingebunden, Service und Logistik so gut wie gar nicht. Und auch bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern hält sich die Industrie zurück: Regelmäßig arbeitet nur rund jedes zweite Unternehmen gemeinsam mit Kunden an Innovationen, Lieferanten werden noch seltener eingebunden. (red)