Open-Air-Forschung
© Lammerhuber/TU Wien
Mast für die mikrometeorologischen Messungen am neuen Testgelände.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 23.10.2015

Open-Air-Forschung

Über 500 Sensoren im Hydrolabor der TU Wien liefern Daten zu Wasserbewegungen und Stoffkreisläufen.

PETZENKIRCHEN/WIEN. „Größere Wasserlabors gibt es auch in anderen Ländern, aber wir können hier internationale Maßstäbe setzen, indem wir auf sehr umfassende Weise Daten aus mehreren Diszi­plinen zusammenführen”, so Günter Blöschl, Professor am Institut für Wasserbau und Ingenieurhy­drologie der TU Wien, zum neuen 66 Hektar großen Forschungsareal im NÖ Petzenkirchen.

Geforscht wird am Hydrological Open Air Laboratory (HOAL) unter anderem zu den Themen Hochwasserschutz, Bodenerosion, Ausbreitung von Krankheitserregern oder verschiedenen Ursachen der Grundwasserverschmutzung.
In der Nähe befindet sich das Bundesamt für Wasserwirtschaft, das ebenfalls am Hydrolabor beteiligt ist. „Das ist für die Logistik sehr wichtig, schließlich braucht man einen festen Stützpunkt, von dem aus man die vielen Geräte warten kann”, sagt Blöschl.
Über 500 Sensoren liefern verschiedenste Daten – von der Bodenfeuchte über die Temperatur und Grundwasserpegel bis zur chemischen Zusammensetzung des Wassers. Sie wurden an Glasfaserkabel angeschlossen, über das Internet kann man die Messergebnisse jederzeit abrufen.

Wichtige Experimente

Am HOAL werden auch Hypothesen im Rahmen kontrollierter Experimente getestet. So kann man etwa der Frage nachgehen, woher Sedimente stammen, die nach einem starken Regen in Bächen nachgewiesen werden können, oder ob der Großteil des Regenwassers aus oberflächennahen Bodenregionen kommt.

Wasser ist bedeutendes Thema

Das Hydrologielabor ist eng mit dem vom FWF finanzierten Doktoratskolleg „Water Resource Systems” an der TU Wien verbunden, das ebenfalls von Günter Blöschl geleitet wird. „Das Doktoratskolleg ist ein ganz wichtiges Instrument für die Ausbildung einer neuen Generation von Hydrologinnen und Hydrologen”, sagt Günter Blöschl. „Gerade für Österreich ist das Thema Wasser besonders wichtig. Wir stellen sicher, dass die österreichische Forschung in diesem Bereich auch in Zukunft eine führende Rolle spielt.” (red)

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