••• Von Paul Christian Jezek
Murrelektronik gilt als „Apple der Industrie”: 1975 von Franz Hafner „in der Garage in Oppenweiler (D)” gegründet, ist man heute weltweit in 50 Ländern weltweit vertreten.
Eine der dynamischsten Wachstumsregionen von Murrelektronik sind 16 zentral- und osteuropäische Länder – und die werden vom CEE-Headquarter in Schwechat aus gesteuert. Vor allem die ständig wachsende Automotive-Industrie in der Slowakei und Ungarn sowie der Ausbau der Maschinenbau- und Autozulieferindustrie in Rumänien sorgen für ein Umsatzwachstum.
„Mit unseren intelligenten Installationslösungen ‚made in Europe' können Kunden bis zu 30 Prozent bei Installationskosten und Energieverbrauch einsparen sowie Produktionsabläufe für das Internet of Things/Industrie 4.0 aufrüsten”, erklärt Andreas Chromy, Geschäftsführer Murrelektronik Österreich & CEE.
Facharbeiter dringend gesucht
In der CEE-Region entstehen derzeit gerade zahlreiche neue Produktionsstätten für die Industrie und damit zusätzliche Umsatzchancen. Den Sanktionen zum Trotz, sei auch Russland strategisch wichtig.
„Der österreichische Markt, wo wir ein Umsatzpotenzial rund um das Thema Industrie 4.0 sehen, birgt ebenso gute Umsatzchancen. Wichtig für die Realisierung unserer Wachstumspläne sind aber neben der positiven Wirtschaftsentwicklung immer mehr die personellen Ressourcen”, sagt Chromy.
„Wir werden daher unser Team in der CEE-Region in den Bereichen Technik und Vertrieb bis zum Jahr 2020 um ein Drittel aufstocken – von derzeit 40 auf 60 Mitarbeiter.”
Wien als Tor für CEE-Märkte
Stichwort Wien im Umfeld des Ostens: Die Rolle des Großraums der Bundeshauptstadt als CEE-Hub ist ungebrochen; das zeigt eine aktuelle Studie der Wiener WU. Arnold Schuh, Direktor Competence Center for Emerging Markets & CEE an der WU Wien und Leiter der Studie, resümiert: „Aufgrund der optimalen Rahmenbedingungen in Hinblick auf Lebensqualität, Qualifikation der Fachkräfte sowie Nähe zu den CEE-Märkten ist der Großraum Wien nach wie vor ein Topstandort für mehr als 200 Ostzentralen von ausländischen Konzernen.”
In den CEE-Städterankings liegt Wien gegenüber Bratislava, Budapest, Prag und Warschau in puncto Wirtschaft, Internationalität, Humankapital, Infrastruktur, Innovation, Lebensqualität und Kulturangebot an erster Stelle. „Die CEE-Städte haben allerdings u.a. aufgrund niedrigerer Steuern und Arbeitskosten aufgeholt”, so Schuh.
Um die Vorrangstellung als CEE-Drehscheibe zu behalten, sollte Wien z.B. durch den Abbau von bürokratischen Hemmnissen und hohen lokalen Abgaben sowie stärkeren Kooperationen zwischen Stadt, Universitäten, Unternehmen und Start-ups sein Image als Innovationsstandort fördern.
„Auch die Reindustrialisierung in den angrenzenden CEE-Ländern ist eine Chance für den Standort Wien”, sagt Schuh.