WIEN. „Hidden Champions” – der Begriff könnte in Österreich erfunden worden sein. Denn fragt man Herrn und Frau Österreicher nach heimischen Weltmarktführern, dann herrscht nach Red Bull und der voestalpine meist schon Schweigen. Der Seilbahnhersteller Doppelmayr oder Swarovski kommen gerade noch drei Prozent in den Sinn. Laut der aktuellen Studie von MindTake Research glauben rund 30% der Befragten, dass Österreich maximal fünf Weltmarktführer hat, knapp ein Fünftel schätzt die Zahl auf höchstens zehn, und nicht einmal jeder Zehnte traut Österreich mehr als 21 zu.
Die Mehrheit der rot-weiß-roten Big Player – darunter etwa Greiner (Kunststoffprodukte und Verpackungen), Engel (Spritzgussmaschinen), Knapp (Intralogistik), Copa Data (Automatisierungs-Software), Getzner Werkstoffe (Schwingungsschutz für Gebäude und Züge), Palfinger (Kräne und Hebebühnen), Rosenbauer (Feuerwehrfahrzeuge und -ausstattung), ZKW Group (Licht- und Scheinwerfersyssteme), Kapsch TraffiCom (Verkehrssysteme) oder FACC (Komponenten für die Luftfahrt) – ist in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Nachlese zu den Big Playern
Das liegt daran, dass diese Unternehmen einen Großteil ihrer Geschäfte im Ausland bzw. in hochspezialisierten Nischen tätigen oder in Branchen abseits der klassischen Konsumgüter aktiv sind.
Da wundert es kaum, dass der Glaube an die wirtschaftliche Kraft des Landes, für die die Weltmarktführer eine wichtige Rolle spielen, nur recht schwach ausgeprägt ist. „Geht so”, meinen 44% der Befragten, ein Viertel schätzt die Lage „eher bzw. sehr negativ” ein.
Mit „sehr gut bzw. gut” bewerten 41% der Arbeitnehmer den Wirtschaftsstandort Österreich, knapp 43% vergeben noch ein „Befriedigend”. Deutlich kritischer sind dabei die Arbeitgeber: Nur 6% vergeben ein „Sehr Gut”, 30% ein „Gut” und 43% ein „Befriedigend”. – Wer mehr über die heimischen Weltmarktführer erfahren will, dem sei „Weltmeister Österreich – das Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort” empfohlen. Zu beziehen unter http://cms.medianet.at/guides. (red)