Weltweit erfolgreich, viele Arbeitsplätze „dahoam”
© Doppelmayr
INDUSTRIAL TECHNOLOGY PAUL CHRISTIAN JEZEK 01.02.2019

Weltweit erfolgreich, viele Arbeitsplätze „dahoam”

Ob Seilbahn von Doppelmayr oder Tissue-Produktionslinie von Andritz – der Maschinen- und Anlagenbau floriert.

••• Von Paul Christian Jezek

Die heimische ­Industrie ist im europäischen Vergleich überdurchschnittlich auf Stahl, Metall, ­Maschinen- und Anlagenbau spezialisiert. In Sachen Stahl ragt unverändert die voestalpine als in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologie- und Industriegüterkonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz hervor. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über insgesamt rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf fünf Kontinenten und zählt zu den führenden Partnern der europäischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie.

Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.

Global in Spitzenpositionen

Der Maschinen- und Anlagenbau kann sich von der internationalen Konkurrenz weiterhin mit Kostenvorteilen absetzen und Marktanteilsverluste bei Standardprodukten weitgehend kompensieren. Ein Erfolgsindikator ist dabei der seit Anfang der 90er-Jahre fast kontinuierlich gestiegene Exportüberschuss von zuletzt 4,5 Mrd. €.

Die Maschinenbauer erzeugen Investitionsgüter für fast alle Sektoren der Industrie und des Gewerbes. Ihr Produktportfolio reicht von Pumpen über Baumaschinen, landwirtschaftlichen Maschinen und Aufzügen bis zur Errichtung ganzer Industrieanlagen.

Das Seilbahngeschäft brummt

Parallel dazu wächst das Dienstleistungsangebot – vom Standardservice bis zum laufenden Betrieb der Anlagen.

Zur Branche zählen Unternehmen, die in ihrem Segment global eine prominente Position besetzen, wie etwa die Engel-Gruppe mit Kunststoffspritzgussmaschinen oder der Seilbahnbauer Doppelmayr.
Hervorzuheben ist weiters die Andritz-Gruppe als einer der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen, Ausrüstungen und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke, Zellstoff- und Papierindustrie, metallverarbeitende Industrie und Stahlindustrie, kommunale und industrielle Fest-Flüssig-Trennung sowie Tierfutter- und Biomassepelletierung.

Industrie 4.0

Bei der Durchdringung mit Industrie 4.0 wird Österreich ebenfalls bereits eine ­erfolgreiche Positionierung bescheinigt. In Graz und Linz existieren schon zwei Pilotfabriken – federführend verantwortlich für diese neuen Testlabore sind in Graz die Technische Universität und in Linz die Johannes Kepler Universität, jeweils in Zusammen­arbeit mit diversen Betrieben.

Hier erproben Österreichs Unternehmen schon heute die digitale Produktion von morgen. In der „smartfactory@tugraz” werden neue Fertigungsmethoden erforscht, mit denen auch kleine Stückzahlen rentabel hergestellt werden können. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf Datensicherheit und auf die Verlässlichkeit computergesteuerter Produktionssysteme gelegt. In Zukunft werden Klein- und Mittelbetriebe in Graz neue Methoden entwickeln, um Unikate am Fließband herzustellen. Künftig wird man etwa nicht mehr zwischen Automodellen wählen, sondern sich sein Fahrzeug nach den eigenen Wünschen zusammenstellen – vom Design über den Motor bis hin zur Innenausstattung.

Kunststoff statt Stahl

In der „LIT Factory” an der ­Johannes Kepler Universität Linz wiederum werden innovative Verfahrenstechniken erforscht, um Materialien für neue Zwecke einzusetzen. So werden z.B. Leichtbauteile aus Kunststoff für Autos entwickelt, die anstelle von Stahl den Motor mit der Karosserie verbinden. Weitere Forschungsprojekte liegen in den Bereichen Produktionstechnik, Medizintechnik, Maschinenbau, Bau und Recyclingtechnik.

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