Zwei Krisen auf einmal
© Schweighofer
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 17.04.2020

Zwei Krisen auf einmal

Corona und enorme Waldschäden stellen die für Österreich sehr bedeutende Holzindustrie vor große Herausforderungen.

WIEN. Mitte April sind mehr als 1.200 Betriebe mit rund 26.000 Mitarbeitern der österreichischen Säge- und holzverarbeitenden Industrie bedroht.

„Die Kombination aus Coronakrise, gekoppelt mit einer Schadholzkrise, bedingt durch den Borkenkäfer, stellt die Holzindustrie vor eine immense Herausforderung”, erklärt Herbert Jöbstl, Sprecher der Sägeindustrie im FV der Holzindustrie.
„Wir stehen derzeit vor einem riesigen Dilemma. Durch das Coronavirus haben wir aufgrund ausfallender grenznaher Schlüsselarbeitskräfte und den fehlenden Absatz- und Exportmärkten stark eingeschränkte Produktionen. Gleichzeitig wird in der kommenden Zeit von der heimischen Holzindustrie erwartet, die massiven Schadholzmengen weiterzuverarbeiten.”

Holz gegen die Klimakrise

Dabei hat der Holzbau grundsätzlich wegen seiner ökologischen Vorteile eine große Zukunft. „Der Baustoff Holz trägt als Naturprodukt und mit seiner Funktion als Kohlenstoffspeicher positiv zum Klima bei”, sagt Erich Wiesner, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie.

Präsidentielle Rückendeckung

Dass Holz ein Hightech-Baustoff mit optimalen konstruktions- und klimafreundlichen Eigenschaften ist, zeigen die vielseitig realisierten Bauten der heimischen Holzindustrie – vom Einfamilienhaus bis zum 24-geschoßigen modernen Hochhaus.

Holzbauten eignen sich neben dem Wohnbau u.a. gut für Verwaltungs- und Schulgebäude, Kindergärten oder Krankenhäuser. Im Regierungsprogramm vom Jänner ist die Forcierung des Holzbaus und der Einsatz von ökologischen Baumaterialien vorgesehen, und auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach sich – kurz vor Corona – explizit für den Holzbau aus: „Wir müssen jetzt aktiv werden und die Klimakrise bekämpfen: Der Einsatz von nachhaltigen Baustoffen wie Holz kann hier eine wichtigen Beitrag leisten.” (pj)

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