Winterreifen-Test
© ÖAMTC/Wittkowski (2)
Intensiver Test Die 28 Winterreifen-Modelle wurden bei unterschiedlichsten winterlichen Straßenverhältnissen getestet – im Bild zu sehen auf Schneefahrbahn.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 11.10.2024

Winterreifen-Test

Der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen untersuchten 28 Winterreifen auf ihre Praxistauglichkeit.

WIEN. Für den Winterreifentest 2024 haben der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen 28 Modelle in zwei Dimensionen untersucht. Die Ergebnisse decken nahezu die gesamte Bandbreite ab, wie Steffan Kerbl, Reifenexperte beim Mobilitätsclub, erklärt: „Die Bestnote ‚sehr gut' haben wir nicht vergeben – und auch ein ‚gut' schafften nur sechs der 28 Produkte. Am unteren Ende der Tabelle finden sich hingegen sieben ‚genügend' und leider auch vier ‚nicht genügend'.”

Getestet wurde in zwei Hauptkriterien: Einerseits wurde die Fahrsicherheit auf trockener, nasser und winterlicher Fahrbahn beurteilt, andererseits wurden alle Testkandidaten in Hinblick auf ihre Umweltbilanz überprüft.

Dimension 205/55 R16 91H

In dieser Dimension gab es dreimal „gut”, jeweils viermal „befriedigend” und „genügend” sowie ein „nicht genügend”. ÖAMTC-Experte Kerbl: „Grundsätzlich zeigen sich die Modelle von Continental, Goodyear und Michelin ausgewogen: Es gibt keine gravierenden Schwächen auf den verschiedenen Fahrbahnverhältnissen, zudem punkten alle mit guter Laufleistung. Die Unterschiede liegen im Detail: Während der Continental bei der Sicherheit den Spitzenplatz belegt, spielt der Michelin bei der Umweltbilanz seine Trümpfe aus. Der Reifen von Goodyear liegt in beiden Hauptkriterien zwischen diesen beiden und ist damit der Allrounder unter den Top 3.”

Die mit „befriedigend” beurteilten Reifen von Hankook, Dunlop, Nokian Tyres und Falken leisten sich in verschiedenen Kriterien leichte Schwächen – dennoch können sie, je nach Fahrprofil, eine Alternative darstellen. „Anders sieht es mit den Modellen von Zeetex, GT Radial, Vredestein und Pirelli aus: Ihre klaren Schwächen auf mindestens einer Oberfläche führen zu einer Gesamtwertung von ‚genügend'”, stellt Kerbl klar. Komplett die Finger lassen sollte man vom Winrun Winter-max A1 WR22: Der Winterreifen aus China fiel bei den Tests auf nasser Fahrbahn glatt durch.

Dimension 215/55 R17

16 Modelle traten in der SUV-Dimension an – und auch hier sind die Ergebnisse sehr ambivalent. „Erfreulich ist, dass sich drei Modelle sehr ausgewogen präsentieren: Goodyear, Dunlop und Vredestein können sowohl in der Sicherheit als auch in der Umweltwertung reüssieren und erhalten mit der Note ‚gut' eine klare Kaufempfehlung”, so ­Steffan Kerbl. Im breiten, mit „befriedigend” beurteilten Mittelfeld, reihten sich die Modelle von Semperit, Hankook, Continental, Pirelli, Yokohama, Giti und Firestone ein. Am unteren Ende der Tabelle finden sich bei den 215ern zunächst drei Kandidaten, bei denen es im ÖAMTC-Winterreifentest nur für ein ‚genügend' reicht: Viking, Kumho und Maxxis. Leider geht es aber noch schlechter: Der Triangle WinterX TW401, der Davanti Wintoura + und der Reifen von Kenda erhielten nur ein „nicht genügend”.

Warum erneut kein „Einser”?

Die Schwierigkeit, beim Reifentest einen „Einser” zu erreichen, erklärt der ÖAMTC-Techniker so: „Es gibt tatsächlich einige Reifen, die in einzelnen Bereichen die für ein ‚sehr gut' geforderten Werte erreichen. Das jedoch in allen getesteten Kriterien zu schaffen, ist kaum möglich, denn Top-Werte in einer Kategorie bedingen in der Regel Abstriche an einer anderen Stelle. Die Reifenherstellung ist also immer ein Kompromiss – umso wichtiger sind die umfangreichen Tests des ÖAMTC, die eine Vielzahl an Fahrprofilen umfassen.” (red)

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