So schützt Beton das Klima besser
© Panthermedia.net/Bambulla
Zur Produktion von BetonDurch die Schaffung einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette sollen Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft und Innovation in Österreich gepusht werden.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 03.07.2020

So schützt Beton das Klima besser

Vier starke Unternehmen starten eine sektorübergreifende Zusammenarbeit in Sachen Beton: Carbon2ProductAustria.

WIEN. Borealis, Lafarge Zementwerke, OMV und Verbund haben kürzlich eine Absichtserklärung für die Errichtung einer Anlage zur CO2-Abscheidung und -Nutzung im großindustriellen Maßstab unterzeichnet.

Diese Anlage soll die Abscheidung von CO2 aus der Zement­herstellung sowie die Fertigung von hochwertigen Kunststoffen, Olefinen und Kraftstoffen auf Basis erneuerbarer Rohstoffe ermöglichen. Durch die Schaffung einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette sollen Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft sowie Innovation in Österreich vorangetrieben, die Emissionen in der Zementproduktion signifikant verringert und das Treibhausgas CO2 als wertvolle Ressource für die industrielle Weiterverwendung etabliert werden. Ziel von „Carbon2ProductAustria” – kurz C2PAT – ist die Schaffung einer sektorübergreifenden Wertschöpfungskette, die eine Abscheidung von nahezu 100% des jährlichen Ausstoßes im Zementwerk Mannersdorf (NÖ) von 700.000 t CO2 ermöglicht.

So funktioniert’s im Detail

Mithilfe von Wasserstoff wird das abgeschiedene CO2 von OMV zu Kohlenwasserstoffen verarbeitet; dabei kommt grüner Wasserstoff zum Einsatz, der durch Verbund in einem Elektrolyseprozess auf Basis von Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.

Diese Kohlenwasserstoffe werden im weiteren Produktionsprozess für die Herstellung von Kraftstoffen (OMV) sowie für die Erzeugung hochwertiger Kunststoffe (Borealis) genutzt. Beide Endprodukte basieren somit auf erneuerbaren Rohstoffen und zeigen damit eine funktionierende Weiterverwendung von CO2 auf. „CO2-neutrale Zementproduktion ist nur unter Anwendung bahnbrechender Technologien wie Kohlenstoffabscheidung möglich, weshalb wir große Hoffnungen ins C2PAT Projekt setzen”, sagt Lafarge-CEO José Antonio Primo.
Die vier Partner wollen die Anlage im großindustriellen Maßstab bis 2030 in Betrieb nehmen. In Phase 1 evaluieren die Partner derzeit Projektentwicklung, Geschäftsmodell und Verfahrenstechnik; in Phase 2 könnte ein Cluster von industriellen Pilotanlagen im Osten Österreichs technisch entwickelt und bis 2023 in Betrieb genommen werden, Phase 3 beinhaltet die vollständige Realisierung, womit die globale Skalierbarkeit der Technologie demonstriert werden kann. (pj)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL