••• Von Paul Christian Jezek
BUKAREST/SOFIA. Investoren beginnen, Core-Immobilien – also Immobilien in sehr guter Lage und mit bonitätsstarken Mietern mit langfristigen Mietverträgen – in Core-Märkten als überkauft einzuschätzen. „Damit sollten Märkte mit Ertragspotenzial wie etwa Rumänien und auch Bulgarien wieder stärker in den Fokus rücken”, sagt Karla Schestauber, Immobilienanalystin der Bank Austria.
Dazu kommt, dass laut „EMEA Investor Intentions Survey 2016” von CBRE die Attraktivität der CEE-Region im Vergleich zu den stark gekauften westeuropäischen Märkten stark gestiegen ist. Erstmals wurde heuer CEE im Regionenvergleich an die erste Stelle gereiht.
Büros und Logistik
In Bukarest entwickelt sich der Bürosektor mit einer prall gefüllten Pipeline dynamisch, während in Sofia deutlich weniger neue Flächen auf den Markt kommen. Bei relativ hohen Leerstandsraten wird sich der Verdrängungswettbewerb verstärken, und ältere Büros mit ungenügender technischer Ausstattung und schlechter Lage werden ihn verlieren.
Ende 2015 hatte Sofia einen Bestand von knapp 1,8 Mio. m² moderner Büroflächen, Bukarest erreichte einen Büroflächenbestand von knapp 2,7 Mio. m².
Die Logistikmärkte in Rumänien und Bulgarien werden von Built-to-suit-Konstruktionen dominiert – es kommen kaum spekulative Objekte auf den Markt, niedrige Leerstandsraten und stabile bis leicht steigende Mieten sind die Folge.
Durch die steigende Nachfrage wird der Mangel an hochqualitativen Flächen, die modernen logistischen Anforderungen entsprechen, noch deutlicher. Daher gibt es erste Anzeichen für eine wieder auflebende, aber nur zu einem kleineren Teil spekulative Bautätigkeit.
Der starke private Konsum stützt in beiden Ländern die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze. „Davon profitiert auch die Nachfrage in den Shoppingcentern, deren Mieter erstklassige Lagen und einen ausgewogenen Mietermix bevorzugen”, prognostiziert Schestauber.