WIEN. Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich die Kaufkraft der Österreicher um 2,6% bzw. inflationsbereinigt 4% reduziert. Das ist in Anbetracht der Wirtschaftskrise kein dramatischer Durchschnittswert und beschert Österreich im Eurozonen-Vergleich hinter Luxemburg den zweiten Platz.
Viel Hoffnung auf eine rasche Erholung sollte daran aber nicht geknüpft werden: Laut RegioData-Analyse wird das Vorkrisenniveau von 2019 erst Ende 2023 erreicht sein.
Regionale Unterschiede
Nachdem die regionalen Unterschiede in der Kaufkraft in den vergangenen Jahren kontinuierlich geringer geworden sind, hat sich der Trend coronabedingt umgekehrt: Die stärksten Einbußen müssen Gebiete mit hoher Tourismusintensität hinnehmen – entsprechend haben Tirol und Salzburg die deutlichsten und das Burgenland die geringsten Einbußen.
Obwohl zusammen mit der Kaufkraft auch die Volkswirtschaft einen (verhältnismäßig deutlicheren) Rückgang von 6,3% zu verzeichnen hatte, ist das Einzelhandelsvolumen 2020 nicht gesunken. Stattdessen kam es zu einer Verschiebung, die sich bekanntermaßen positiv für den LEH auswirkte (der von der geschlossenen Gastro profitierte), und negativ auf die Mode- und Schmuckbranche (die Insolvenzen zu verzeichnen hatte).
Infolge gecancelter Urlaubspläne und verunmöglichter Ausgaben für Freizeitbeschäftigungen kam es außerdem zu einer Verdoppelung der Sparquote auf aktuell 14,5% der Kaufkraft. (haf)