Fördern, nicht verbieten
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Stefan ­Hutschinski ist seit 29.3.2017 Obmann des VÖK. Der VÖK vertritt die Interessen der Kfz-Betriebe in Österreich – vergleichbar mit dem ZDK in Deutschland und der CECRA auf europäischer Ebene.
DOSSIERS Redaktion 11.01.2019

Fördern, nicht verbieten

Die Frustration der Autofahrer ständig höher zu treiben, in der Hoffnung, dass sie auf alternative Fortbewegungsmittel umsteigen, ist sicher der falsche Weg.

Gastkommentar ••• Von Stefan Hutschinski

WIEN. Die derzeitige Situation in der Automobilbranche ist spannend, aber auch herausfordernd wie schon lange nicht mehr. Von allen möglichen Seiten ist das Automobil unter Beschuss. Umso mehr ist hier auch der Verband österreichischer Kraftfahrzeug-Betriebe (VÖK) als Dachverband aller in Österreich vereinsmäßig konstituierten Kfz-Markenvereine gefragt, für Klarheit und Beruhigung zu sorgen.

Leider werden viele Un- oder Halbwahrheiten in den Raum gestellt und dann oft nicht mehr aufgeklärt. Unzählige Experten, die Politik, Länder, Kommunen, Industrie und zahlreiche Medien beteiligen sich an dieser Treibjagd, ohne auf die wahren Sorgen und Wünsche der Menschen einzugehen. Die Kfz-Betriebe vor Ort sind die Leidtragenden und müssen dann mit hohem, unbezahlten Aufwand die Kunden beraten und über diverse Falschmeldungen aufklären.

Ungebrochen (sehr) beliebt

Alleine die konstanten bzw. steigenden Zulassungszahlen sind jedoch letztendlich klarer Beweis für die ungebrochene Beliebtheit des Automobils in der Bevölkerung – sei es als unentbehrliches Fortbewegungsmittel im ländlichen Raum, als Firmenfahrzeug, für die Pendler in den Ballungsräumen, für Familien, als Statussymbol oder eben auch als Zeichen der Freiheit, wann und wohin man will reisen zu können.

Seitdem der individuelle Verkehr mittels der Pferde Einzug auf unserem Planeten gehalten hat, will – und wird – die Menschheit nicht mehr darauf verzichten. Es besteht die große Hoffnung, dass – wenn sich der Nebel der Verwirrung gelichtet hat – wieder die Vernunft bei allen Beteiligten Einzug halten wird, denn die Lösungen liegen ganz klar auf der Hand.
Neue Antriebsformen und Technologien werden sich nach und nach – wie auch schon in den letzten Jahrzehnten – durchsetzen, wenn die Rahmenbedingungen passen. Es ist nicht sinnvoll, mit Verboten und Strafen die Menschen zu etwas zu zwingen, sondern besser, sie zu motivieren, zu fördern und die richtigen Anreize zu setzen.

Weg mit den Schikanen!

Dies gilt auch in der Diskussion um ältere Fahrzeuge und deren Umweltverträglichkeit!

Auch hier wäre es sinnvoll, statt Bestrafung und Fahrverboten den Besitzern dieser Fahrzeuge Anreize zu geben, sich die neuen und sehr emissionsarmen Fahrzeuge zuzulegen.
Und speziell in den Ballungsräumen muss die Hetzjagd gegen die Autofahrer rasch ein Ende finden. Statt ständig neuer Schikanen wie z.B. den Verkehrsfluss hemmende Ampelschaltungen, stauerzeugende Straßengestaltung, unnötigen Geschwindigkeitsbeschränkungen und fortlaufender Parkplatzvernichtung wäre es wichtig, durch die richtigen Maßnahmen ein friedliches Miteinander aller Verkehrsteilnehmer zu schaffen.

Was einfach nicht sein darf

Wir sind der festen Überzeugung, dass der ungebrochene Wunsch der Bevölkerung nach dem motorisierten Individualverkehr durch eine intelligente Stadtplanung und im Einklang mit allen anderen Verkehrsteilnehmern und Kombination mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewerkstelligen ist.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg … nur: Der Wille und die Vernunft fehlen hier leider mancherorts. Stattdessen zwingt eine kleine Randgruppe dem Großteil der Bevölkerung ihre Wünsche und Vorstellungen auf. Dies darf nicht sein!

Für ein optimales Umfeld

Seitens des VÖK werden wir weiterhin hartnäckig Aufklärung betreiben. Wir arbeiten dafür eng mit den Markenvereinen, Bundesgremium, Bundesinnung, Importeuren, Kfz-Versicherungen, Politik und der Fachpresse zusammen, um hier für Aufklärung zu sorgen und für die Kfz-Betriebe und unsere Branche optimale Rahmenbedingungen zu schaffen.

Derzeit sind 15 Markenvereine mit zwei Dutzend Automarken und einem Marktanteil von 90 Prozent im VÖK vertreten.

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