Der lange Marsch
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Fondsmuffel 24% der Anleger ziehen Wertpapierveranlagungen in Betracht, aber lediglich 16% handeln auch danach.
FINANCENET reinhard krémer 26.04.2019

Der lange Marsch

Mit langfristiger Veranlagung in Wertpapiere kann man Kaufkraftverluste des Vermögens vermeiden.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Wer aktuell Geld veranlagt, schaut wegen der Absenz von Zinsen oft durch die Finger: Die Österreicher haben mit Spareinlagen 2018 real fast 5 Mrd. € verloren.

Realer Verlust bei Einlagen

Denn noch immer haben die heimischen Haushalte rund die Hälfte ihres Geldvermögens in Einlagen und weniger als ein Viertel in Wertpapieren. Einem jährlichen realen Ertrag nach Steuern von rund 2 Mrd. € bei Wertpapieren stand, nach Berechnung der UniCredit Bank Austria-Ökonomen, dabei in den Jahren 2012 bis 2018 ein jährlicher realer Verlust bei Einlagen von 2,9 Mrd. € gegenüber. Diese negative Bilanz bei Spareinlagen wird sich aus heutiger Sicht in den nächsten Jahren noch verschärfen.

Warten auf Godot

„Die goldenen Zeiten für Sparer sind längst und auf lange Sicht vorbei. Brauchte man zum Beispiel 1990 bei jährlichen Sparzinsen von 7 bis 8 Prozent etwa knapp zwölf Jahre, um sein Sparguthaben zu verdoppeln, wären es heutzutage circa 400 Jahre”, erläutert Mauro Maschio, Vorstand Privatkundenbank der UniCredit Bank Austria. Der Ausweg aus dem Dilemma: Wertpapierveranlagungen wie zum Beispiel Investmentfonds, für jede Risikoneigung maßgeschneidert. Hier gibt es Nachholbedarf: Im Gegensatz zum internationalen Trend lassen die Österreicher dreimal so viel Geld auf Konten für täglich fälliges Geld fließen wie in Fonds. „Wertpapiere, die zum Laufzeit­ende eine Kapitalsicherheit bieten, bilden hier einen guten Einstieg”, sagt Maschio.

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