Gold glänzt weiter
© APA/dpa/Sven Hoppe
Die Experten von Raiffeisen Research halten einen Goldpreis von 2.182 Euro pro Feinunze Mitte 2025 für möglich.
FINANCENET Redaktion 17.05.2024

Gold glänzt weiter

Raiffeisen Goldreport: Revision der letzten Prognose – höherer Goldpreis wegen Geopolitik und Notenbanken.

WIEN. Rekordverdächtige Zukäufe der Notenbanken und die Sorge vor einer Ausweitung der geopolitischen Konflikte haben den Goldpreis in den letzten Wochen deutlich über die magische Marke von 2.000 USD je Unze gehoben.

Angesichts der mannigfaltigen Unterstützungsfaktoren hält man bei Raiffeisen Research einen Abfall darunter in nächster Zeit für wenig wahrscheinlich: Diese sind u.a. die Aussicht auf niedrigere Zinsen, geopolitische Spannungen und die anhaltend starke Zentralbanknachfrage sowie konjunkturelle Rest­risiken und die Nutzung von Gold als Absicherungsinstrument gegen eine mögliche Schwäche bei Aktien. „Wir halten an sämtlichen in unserer letzten Ausgabe des Goldreports dargelegten Argumenten weiterhin fest. An unserer grundsätzlich positiven Einschätzung des Edelmetalls auf Jahressicht und darüber hinaus hat sich nichts geändert”, sagt Aaron Alber, Finanzanalyst bei Raiffeisen Research.

Revision war notwendig

„Das Ausmaß des jüngsten Goldpreisanstiegs macht jedoch eine Revision unserer bisherigen Prognose notwendig. Gold erreichte kürzlich bei 2.413 USD je Unze ein neues Allzeithoch und weist mit +11% eine beachtliche Performance seit Jahresbeginn auf”, so Alber.

Schwergewichte Notenbanken

Es scheint, als hätte sich der Markt mit dem neuen, erhöhten Preisniveau arrangiert. Weiters realisieren viele Marktteilnehmer nunmehr, welche Bedeutung die Notenbanken mittlerweile als schwergewichtige Käufer auf dem globalen Goldmarkt haben. Diese erwarben im Q1 2024 per Saldo 290 Tonnen (23% der Nachfrage), was dem höchsten Wert in einem ersten Quartal entspricht, so der Experte.

„Alles in allem sehen wir das Edelmetall Gold basierend auf unseren Annahmen zur globalen konjunkturellen Entwicklung und der Geldpolitik sowie den geopolitischen Risiken auf Jahressicht gut unterstützt. Temporäre Rücksetzer sollten angesichts der weiterhin robusten Zentralbanknachfrage eher nur von kurzer Dauer sein”, meint Aaron Alber.
Abwärtsrisiken für den Goldpreis ortet er in einer etwaigen Verschiebung des (Fed-)Zinssenkungszyklus oder Verlangsamung der Notenbankkäufe. (rk)

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