••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Stabile bis leicht steigende Absatzmöglichkeiten in den Schnittholzmärkten waren die wesentlichen Merkmale im ersten Halbjahr 2016 – der Markt in Deutschland hält den Absatzmotor am Laufen.
Verbessert hat sich auch die Lage in Japan – ein wesentlicher Grund ist hier die positive Währungsentwicklung. Die noch immer andauernden unsicheren politischen Strukturen in den Levante-Staaten führen zu schwierigen Verhältnissen, die sich in der leicht negativen Absatzentwicklung widerspiegeln. Trotz allem bleibt die Levante für die österreichische Sägeindustrie interessant.
Holz ist „in”
Italien nahm den positiven Schwung des letzten Jahres ins erste Quartal 2016 mit, das zweite Quartal gestaltete sich schwieriger. Fazit: ein leichtes Exportplus gegenüber den südlichen Nachbarn.
Zusammenfassend gesehen entwickeln sich die Absatzmärkte in Österreich und Deutschland sehr positiv, die weiterverarbeitende Holzindustrie meldet eine sehr gute Auslastung im vorgefertigten Holzbaubereich. Der Anteil am Holzbau steigt beständig – Holz ist in! Moderne Architektur und Holzbau schließen sich schon lange nicht mehr aus.
Rohstoffversorgung
Die inländische Versorgung mit Rundholz gestaltete sich bisher sehr unterschiedlich.
Die starken Niederschläge im Frühjahr waren größtenteils ein Hindernis bei den Holztransporten aus dem Wald. Derzeit ist das Schadholzaufkommen deutlich geringer als erwartet, was sich regional negativ auf die Versorgungssituation auswirkt. In den Sommermonaten und zu Herbstbeginn gibt es traditionell Engpässe bei den Frischholzlieferungen; für die Sägeindustrie ist es allerdings essenziell, kontinuierlich und planbar mit dem Rohstoff Holz versorgt zu werden. Für die kommenden Monate erwartet die Sägeindustrie ein nahezu gleich hohes Produktionsniveau wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Unter den Top Ten
Zur österreichischen Holzindustrie zählen rund 1.350 Betriebe mit über 25.500 Beschäftigten. Ein Großteil der Unternehmen (rund 1.050) sind Sägewerke; die restlichen Betriebe finden sich im Holzbau sowie in der Möbel-, Platten- und Skiindustrie wieder. Im internationalen Vergleich findet sich Österreich unter den Top-Ten der Nadelschnittholzproduzenten (ca. 8,7 Mio. m³/J).
Was den Nadelschnittholzexport betrifft, so belegt die heimische Holzindustrie den sechsten Platz weltweit – ein beachtlicher Wert, der durch überwiegend klein- und mittelbetrieblich strukturierte Unternehmen bewerkstelligt wird.
Ein wesentliches Merkmal der „hölzernen” Branche ist das über Jahrzehnte relativ stabile Beschäftigungsniveau; hier ist die starke Exportorientierung der überwiegend mittelständischen Betriebe hervorzuheben.
Da die Betriebe meist dort angesiedelt sind, wo auch der Rohstoff Holz wächst, leistet die Holzindustrie einen wertvollen Beitrag zur Wertschöpfung in der Region und bietet vor allem in strukturschwachen Gebieten einen sicheren Arbeitsplatz.