Gute Zeiten für teure Schweizer Uhren
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LUXURY BRANDS&RETAIL Redaktion 12.05.2023

Gute Zeiten für teure Schweizer Uhren

Die Umsatzsteigerungen resultieren vor allem aus höheren Stückzahlen bei den Luxusmodellen.

••• Von Britta Biron

BIEL. 2022 war für die Schweizer Uhrenindustrie wieder ein gutes Jahr, die Exportumsätze stiegen um mehr als elf Prozent auf 23.7 Mrd. CHF – mehr als doppelt so viel wie Anfang des Jahrtausends. Abgesehen von China, Hongkong und Südkorea verzeichneten alle Märkten ein kräftiges Plus, und dieser positive Trend hat sich auch im ersten Quartal dieses Jahres weiter fortgesetzt.

Die globale Marktanalyse der Boston Consulting Group, die nicht auf Export-, sondern Endverkaufspreisen basiert sowie auch die Verkäufe in der Schweiz umfasst, weist unter dem Strich für 2022 ein Umsatzvolumen von 55 Mrd. USD (rd. 49,3 Mrd. CHF) auf.

Mehr Umsatz, weniger Menge

Dass die Schweizer Uhrenhersteller immer mehr in Richtung Luxus gehen, zeigt sich daran, dass parallel zu den steigenden Umsätzen die Gesamtstückzahlen sinken – von 29,66 Mio. im Jahr 2000 auf 15,78 Mio. im Vorjahr, wobei das Minus fast ausschließlich auf das Konto der günstigen Uhren (Exportpreis unter 500 CHF) geht. Das Segment zwischen 500 und 3.000 CHF ist weitgehend stabil geblieben (2000: 3,23 Mio. Stk., 2022: 3,21 Mio. Stk.), und die Menge der Zeitmesser über 3.000 CHF hat sich in diesem Zeitraum auf knapp unter zwei Mio. Stück mehr als vervierfacht.

Trend zu teuren Uhren

Dass im Vorjahr entgegen dem langjährigen Trend die Stückzahlen gestiegen sind, liegt vor allem am sensationellen Erfolg der Moonswatch. Von dieser Uhr sind 2022 mehr als eine Mio. Stück über den Ladentisch gegangen, und der Hype hält auch heuer weiter an.

Von den Uhrenherstellern selbst werden zu den einzelnen Marken zwar kaum Umsatz- und Stückzahlen veröffentlicht, aber dank detaillierter Marktanalysen von Morgan Stanley und LuxeConsult gibt es recht verlässliche Schätzungen.
Denen zufolge ist – wenig überraschend – Rolex die klare Nummer eins im Ranking der Schweizer Luxusuhrenmarken. Danach folgen Cartier, Omega, Audemars Piguet und Patek Philippe sowie Richard Mille. Die drei letzten sind, ebenfalls wie Vacheron Constantin auf Rang 10, Paradebeispiele dafür, dass für eine Topplatzierung keine großen Stückzahlen erforderlich sind.
Nachdem die Nachfrage nach Luxusuhren das Angebot übersteigt, die Produktionskapazitäten aber begrenzt sind – auch wegen fehlender Fachkräfte –, steigt der Wert begehrter Modelle am Secondhand-Markt. Der hat laut der Boston Consulting Group bereits ein Volumen von 24 Mrd. USD (ca. 21,5 Mrd. CHF) und weist höhere jährliche Zuwachsraten auf als der Markt für neue Uhren.

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