Hödlmayr Der oberösterreichische Fahrzeuglogistiker konnte im vergangenen Jahr seine Umsätze um rund zehn Prozent auf 220 Mio. Euro steigern. Eine wesentliche Rolle in der Expansionsstrategie nimmt die Türkei ein.
Schwertberg. Die Türkei entwickelt sich für den oberösterreichischen Fahrzeuglogistiker Hödlmayr zum Schlüsselmarkt. Nicht, dass sich zwischen Ankara und Istanbul Wohl und Sein des Unternehmens entscheiden würden, die weitere Expansionsstrategie Hödlmayrs dürfte von der Entwicklung am Bosporus aber sehr wohl maßgeblich beeinflusst werden. Und das vorerst positiv: Gemeinsam mit Rail Cargo Austria konnte Hödlmayr jüngst nämlich einen Transportauftrag des türkischen BMW-Importeurs an Land ziehen, in dessen Rahmen jährlich rund 9.000 Autos via Zug von Schwertberg in die türkische Hafenstadt Tekirdag geliefert werden sollen. Auch die Anlieferung nach Schwertberg und der Weitertransport in der Türkei wird von Hödlmayr sichergestellt.
Türkei mit Perspektiven
Laut Vorstand Johannes Hödlmayr beschäftigte der Logistiker deshalb bereits 84 Mitarbeiter in der Türkei, 10 bis 12 Mio. Euro des Umsatzes kommen von dort. „Die Türkei ist sicherlich einer der dynamischsten Wirtschaftsmärkte in Europa. Leider dämpfen die politischen Entwicklungen der vergangenen Monate etwas die Pers-pektiven. Wir sind aber von den langfristigen Entwicklungschancen weiterhin überzeugt und bearbeiten dementsprechend fokussiert diesen Markt”, betont Hödlmayr.
Auch auf anderen Auslandsmärkten (die 1.600 Mitarbeiter verteilen sich auf 16 Länder) ist Hödlmayr erfolgreich aktiv: In Bulgarien will das Unternehmen noch heuer einen Standort aufbauen, „um dem regionalen Import Kapazitäten anbieten zu können”, wie es in einer Presseerklärung heißt. „Der Start soll noch in diesem Jahr mit 15 bis 20 Fahrzeugtransportern erfolgen – im Endausbau sind bis zu 50 Transporter vorgesehen.” Warum diese Internationalisierung? „Weil wir uns breiter aufstellen und expandieren wollen”, erklärt Hödlmayr, aber auch, weil die „Lohnnebenkos-ten in Österreich nicht passen”.
Das Know-how und die Entwicklung des Unternehmens sollen zwar auch weiterhin in Schwerberg verbleiben, die Personal- und Umsatzentwicklung passiere aber anderswo. Und das nicht zu knapp: Auf den internationalen Märkten nahm Hödlmayr im Vorjahr 150 Mitarbeiter auf, der Großteil des Umsatzzuwachses von rund zehn Prozent (2013: 196 Mio. Euro, 2014: 220 Mio. Euro) sei der „guten Entwicklung auf den internationalen Märkten” geschuldet. Und daran dürfte sich in Zukunft auch wenig ändern: Österreich zähle in Europa zu den Verlierern, sagte Hödlmayr und rangiere bei der Auto-Konjunktur unter den schlechtesten Ländern in der EU. „Ich bin optimistisch, dass die Wirtschaft wieder kommt, aber nicht optimistisch, was Österreich angeht”, sagte Hödlmayr.