Ein weiter Weg Der 3D-Druck wird in Zukunft in der Industrie immer wichtiger, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher sollte sich jeder Industriezweig den neuen Möglichkeiten, die dieses Verfahren bietet, öffnen. Unterschiedliche Werkstoffe wie Kunststoffe, Keramik und Metall sind im 3D-Druck bereits nutzbar und verbessern die bisherigen Möglichkeiten für industrielle Anwendungen. Aber wie kommt man nun von der Idee zum Prototyp?
Der Weg ist zweifellos ein zeit- und kostenintensiver, der Fehleinschätzungen nicht ungestraft verzeiht. Seit der Einführung moderner 3D-Druck-Verfahren tun sich für Industrie und Wirtschaft ganz neue alternative Wege und auch Abkürzungen auf. Diese Technologie, bei der dreidimensionale Werkstücke nach digitalen Vorlagen computergesteuert schichtweise aufgebaut werden, etabliert sich nun auch zunehmend im Bereich der Serienproduktion, denn die Vorteile gegenüber dem althergebrachten Spritzgießen sind vielfältig: Wo dieses bisher allein für die Herstellung der Gießform Investitionen im fünfstelligen Bereich erforderte, bringen generative Verfahren heute nicht nur enorme Ersparnisse mit sich; auch die Erstellung komplexerer Strukturen und leichtere und schnellere Umsetzung von Modifikationen wurden möglich. Wirtschaft und Industrie profitieren von beschleunigten Innovationsprozessen, reduzierten Anfangsinvestitionen und der Möglichkeit, komplizierte und technisch anspruchsvolle Bauteile in kleiner Auflage kostengünstig fertigen zu lassen.
Anforderung bestimmt die Technologie
Über die Wahl der einzusetzenden Technologie entscheidet letztlich die Anforderung an Haltbarkeit und Einsetzbarkeit des generierten Bauteils: Für die Produktion eines Prototyps sind die Faktoren Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit sowie hohe Einprägsamkeit durch den Einsatz bunter Materialien wesentlich bedeutender als die Haltbarkeit. Um Design, Haptik und Passgenauigkeit zu evaluieren, sind rasch und günstig mit speziellen Farbdruckverfahren gefertigte Teile bestens geeignet.
Über eine dem Prototypen gegenüber verbesserte Belastbarkeit verfügt der Funktionsprototyp, der bereits definierte mechanische Eigenschaften aufweist und beispielsweise eine Probefahrt ermöglicht.
Im „Rapid Manufacturing”-Verfahren gefertigte Teile schließlich ermöglichen die Produktion von nahezu allem – von individualisierten Maschinenteilen bis hin zum Zahnersatz. Diese hochwertigen und haltbaren Teile werden mit Lasersintertechnologie aus Kunststoff und Metall aufgebaut und sind praktisch überall einsetzbar. Das generative Verfahren erlaubt hier die Umsetzung komplexester Strukturen ‚aus einem Guss', so zum Beispiel im Werkzeugbau konturnahe Kühlkanäle oder auch Sonderanfertigungen für den Rennsport.