••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Organisation und Management von Firmen sowie die Führung und Entwicklung von Mitarbeitern müssen aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung neu gestaltet werden.
Daraus ergeben sich drei Human Capital-Top Trends:
1. Teams im Fokus
Um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen funktionelle Gruppen in kleinere Einheiten und Teams gliedern. Kundenzentriertes Arbeiten, Innovation und Geschwindigkeit bis zur Markteinführung von Produkten gewinnen an Relevanz.
Studien zufolge sind nur 14% der CEOs mit der Effektivität der Kommunikation und Kooperation ihrer Firmen vollkommen zufrieden. Mehr als 90% der Befragten erwägen eine Reorganisation, um die Agilität und Flexibilität zu erhöhen. „Dynamische, temporäre Rollen sollen Entscheidungsfindungsprozesse beschleunigen”, erklärt Anna Nowshad, Senior Managerin im Bereich Consulting bei Deloitte Österreich. „Nicht zuletzt erfordern solche teamfokussierten Strukturen auch ein Neudenken von klassischen Karriere- und Talent Management-Zugängen.”
2. Die „interne” Kultur
Auch in Zukunft wird die Unternehmenskultur einen hohen Stellenwert einnehmen; besonders wichtig werden dabei eine transparente interne Kommunikation sowie die Anpassungsfähigkeit an neue Rahmenbedingungen.
Über die bewusste und kontinuierliche Arbeit an unternehmenskulturellen Aspekten – wie beispielsweise durch die Verankerung in allen Feldern des Talent Managements – können sich Unternehmen deutlich abheben. „Laut globalen Studienergebnissen halten knapp 70 Prozent der CEOs die Unternehmenskultur für besonders erfolgskritisch. Diese Erkenntnis ist wichtig und muss auch zu einem echten Kulturwandel führen – es braucht einen neuen Mindset bei Führungskräften und Mitarbeitern”, fordert Nowshad.
3. Zeitnah & situationsbedingt
Um im digitalen Zeitalter die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, müssen Unternehmen die Hintergründe der Mitarbeiterbindung verstehen und, darauf aufbauend, die Talente fördern.
Echtzeitfeedback wird künftig ein wichtiges Instrument sein, um Stimmungen bei Individuen und Teams erkennen zu können. „Das althergebrachte Jahresgespräch ist in vielen Unternehmen nicht mehr zeitgemäß”, resümiert Nowshad. „Kommunikation, Zielevereinbarungen und die Rückmeldung auf Leistungen müssen in einem digitalen Umfeld zeitnah und situationsbedingt erfolgen; das Arbeiten in wechselnden, oft virtuellen Teams erfordert hier ein Umdenken.”