ATV geht an Puls 4
Lediglich Genehmigung der zuständigen Medien- und Kartellbehörden fehlt.
WIEN. ProSiebenSat.1 Puls 4 plant, die österreichische Sendergruppe ATV von der Tele München Fernseh GmbH & Co. Produktionsgesellschaft zu übernehmen; entsprechende Verträge sind am 6. Februar 2017 abgeschlossen worden. Die Akquisition muss noch von den zuständigen Medien- und Kartellbehörden in Österreich genehmigt werden.
Politik signalisiert Zustimmung
Hier hatte sich bereits vor einigen Tagen Medienminister Thomas Drozda positiv geäußert, als er meinte, dass eine solche Fusion „zweifellos unter gewissen Auflagen” bewilligt werden könne.
In der Schlussphase des Verkaufs gab es mehrere Interessenten; zuletzt hatte "Heute"-Gründerin Eva Dichand via Twitter das Interesse der Heute- Gruppe bekundet und meinte angesichts des offensichtlich finalisierten Verkaufs an ProSieben schon vor einigen Tagen, das sei "schade für den österreichischen Privatsendermarkt", denn es gebe "somit einen Teilnehmer weniger".
ATV soll integriert werden
Markus Breitenecker, Geschäftsführer ProSiebenSat.1 Puls 4: „Ziel des Kaufs ist es, ATV in die ProSiebenSat.1 Puls 4-Gruppe zu integrieren und die Position von ATV auf dem österreichischen TV-Markt so nachhaltig zu stärken.“ Herbert G. Kloiber, geschäftsführender Gesellschafter der Tele München: „Ich freue mich, dass wir für den Fortbestand des Unternehmens die optimale Lösung gefunden haben.“
Durch die geplante Integration und Sanierung will Puls 4 den Fortbestand von ATV langfristig sichern. Dabei würden ATV und Puls 4 wechselseitig insbesondere vom Know-how und den Prozessen innerhalb der Senderfamilie profitieren.
Der österreichische Privatsender ATV ging 2003 on air, 2011 folgten ATV2 sowie 2016 ATVsmart. Die Sender werden von der ATV Privat TV GmbH & Co KG betrieben und gehören der Tele München Fernseh GmbH & Co. Produktionsgesellschaft. Über den Verkaufspreis selbst ist nichts bekannt, doch der "Standard" kolportierte kürzlich eine Summe rund um 25 Mio. €; der Umsatz lag zuletzt bei rund 34 Mio. Euro. (fej/red)
Bildcredit: Bernhard Eder