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So übersteht dein Marketing die CoVid19-Krise

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Erstellt von Thomas Andreasch on 23/03/2020

So übersteht dein Marketing die CoVid19-Krise

Digitales Marketing in Zeiten von einer internationalen Pandemie? Kann das überhaupt funktionieren? Wir sagen: ja - es muss sogar funktionieren. Denn die derzeitigen dringend notwendigen Sicherheitsmaßnahmen stellen viele Unternehmen vor noch nie dagewesene Herausforderungen und teilweise nahe an das Existenzminimum. Wir haben Learnings, Tipps und Handlungsanweisungen für das Online Marketing von deiner Marke gesammelt - von EPU über KMU bis Konzern.

 

Von anderen lernen:

 

In China ist während der Quarantänezeit die Nutzung digitaler Plattformen stark gestiegen. Eines der führenden Tools für kollaboratives Arbeiten von Zuhause aus für Videokonferenzen in China ist WeChat Work – die Nutzerzahlen haben sich im Februar vervierfacht.  Dieses Verhalten konnte in der Benutzung von Social Media Plattformen ebenso beobachtet werden.

Den größten Wachstum verbuchen die Bereiche digitale Angebote und Social Media Plattformen in den Sparten Entertainment & Information, digitales Business & Work Flows, Shopping und Gaming.

Diese Umstände kann man sich als Unternehmen zunutze machen und digitale Maßnahmen für seine Endverbraucher zur Verfügung stellen. Schnelligkeit und Flexibilität führen hier zum Erfolg. Man muss sich überlegen, wie bestehende Angebote, Dienstleistungen und Events digitalisiert und weiterführend auch über Social Media Kanäle ein Zugang für die Kunden geschaffen werden könnte. 

Strategie für 2020 2.0

 

Die derzeitige Situation fordert von allen Unternehmen nun, ihre Marketing-Strategie darauf zu überprüfen, ob sie wirklich fit für Digital ist. Wer bereits in der Vergangenheit die passenden KPIs verwendet hat, mit Personas arbeitet und den Erfolg der Maßnahmen an SMART-Goals misst, wird es jetzt leicht haben, die Aktivitäten entsprechend anzupassen. Nun ist auch bald das Q1 vorbei und es wird Zeit, die ersten Monate genau unter die Lupe zu nehmen. Dank Business Manager und Co. ist das für digitales Marketing auch von zuhause aus überhaupt kein Problem!

  • Haben die Marketing-Maßnahmen im Januar und Februar etwa ein Sechstel der gewünschten Jahresziele erreicht? 
  • Wenn ja: welche Maßnahmen muss ich setzen, damit das auch so bleibt? 
    Wenn nein: wie kann ich in der jetzigen Situation agieren?
  • Welcher Content sowie Kanal hat besonders gut performt?
  • Was hat am meisten auf die SMART-Goals eingezahlt? 
  • Welche Werbeformate, die ich nutze, werden in den kommenden Wochen besonders stark gesehen werden? Wo wird der Impact geringer?

Anhand der Antworten auf diese Fragen lässt sich eine Krisen-Strategie für die kommenden Wochen ableiten, aber auch die generelle Strategie für das Jahr 2020 verbessern. Und: dies gilt nicht nur für das Marketing, sondern auch für die Employer Branding Strategie.

Das sieht auch Eugen Schmidt, iab Vorstands-Mitglied im Horizont so: "Die Einschränkung der sozialen Kontakte verändert die Strategien in der Werbung: Geo-Fencing und Out-of-Home-Werbung verlieren durch die rapide sinkende Mobilität der Menschen im öffentlichen Raum an Bedeutung. Der Wegfall von physischen Touchpoints mit den Konsumenten öffnet derzeit neue Potenziale in der Konsumenteninteraktion."

Den richtigen Ton anschlagen 

 

Marken werden heute, genau so wie Menschen, gewisse Werte und Persönlichkeitsattribute zugeschrieben - und diese sollten im Idealfall positiv besetzt sein. Gerade bei aktuellen und emotional aufgeladenen Themen kann das auch sehr schnell ein Griff ins Klo sein. Dafür braucht es zumeist gar keine ganze Kampagne, es reicht schon ein Social Media Posting im falschen Moment aus. Wer also nicht in die #truefruits-Falle tappen und den Home-Office-Tag mit wütenden Usern verbringen möchte, der muss nun ganz besonders behutsam vorgehen.

Die gute Nachricht ist ja, das Menschen gerade deutlich mehr Zeit in Medien verbringen - denen aber ganz schnell auffällt, wenn dein Unternehmen versucht, Profit aus einer Pandemie zu schlagen. Branded Content ist die Antwort darauf: bei dieser Art des Inhalts mischt deine Marke zwar mit, die Werbebotschaft steht aber nicht im Fokus. Stattdessen greift der Inhalt hilfreiche & relevante Themen und Werte auf. Je nachdem, in welchem Produkt-Sektor dein Unternehmen anzusiedeln ist und wie der Lockdown-Alltag deiner Persona aussieht, bedeutet die derzeitige Ausgangssperre aber nicht, dass du sämtliche Werbekampagnen sofort einfrieren musst. Meist reicht eine kleine Anpassung oder ein Disclaimer (zum Beispiel auf längere Lieferzeiten), um bestehende Kampagnen weiter zu verwenden. Es ist aber nicht zu leugnen, dass Sales in manchen Branchen derzeit deutlich schwerer zu forcieren ist - aber noch lange kein Grund, nicht mehr aktiv zu sein. Denn Branding pausiert in den Zeiten von CoVid19 nicht und das wird sich spätestens in der Zeit danach bemerkbar machen. 

 

Content Produktion im Home-Office

Visueller Content ist King. Aber die wenigsten Unternehmen werden diesen für die nächsten Monate vorproduziert haben - und “Hamster-Produktion” funktioniert natürlich auch nicht (mehr). Das muss allerdings nicht bedeuten, dass wir in Zukunft nur noch das immer gleiche und unpersönliche Stock-Footage posten müssen. Das Stichwort heißt Content-Recycling und es gibt verschiedene Ansätze: 

 

  1. Text recyclen

Der ungeliebte Blogpost, der noch immer aufgerufen wird, obwohl er schon lange kein Aushängeschild mehr für die Marke ist? Das ist das Zeichen, auf das du gewartet hast, um ihn auf Vordermann zu bringen. Überprüfe die Links auf Aktualität, füge neue Erkenntnisse oder frischen Input hinzu, ändere Jahreszahlen oder hole digital Experten-Kommentare ein: so hat der Text wieder Mehrwert für neue und wiederkehrende Besucher.

2. Aus Text mach Voice

Apropos Strategie für 2020! Der Podcast-Boom reist nicht ab und immer mehr Unternehmen wollen Voice in ihre Strategie aufnehmen. Wenn du zuhause Ruhe hast, kannst du die ersten Episoden auch gut dort aufnehmen und dich mit den Programmen zu Schnitt und Distribution bekannt machen. Als Grundlage können dafür auch deine beliebtesten Blogposts dienen: die Themen kommen offenbar gut an und werden häufig gesucht. Hier kannst du ansetzen und im Podcast weiter in die Tiefe gehen. Falls du nicht das passende Equipment zuhause hast, kannst du dieses auch kontaktfrei bestellen. Am besten beim lokalen Händler in deiner Nähe, der es gerade auch nicht leicht hat.

3. Bilder recyclen

Jeder von uns Marketern hat es: die paar Lieblingsbilder im Portfolio, die er am allerliebsten zum Illustrieren von Social Media Posts und Co verwendet. Das wird schnell langweilig und kann den Anschein bei treuen Fans erwecken, hier gäbe es nichts Neues zu sehen. Wie geht’s besser? Aus Einzelbildern lassen sich gut Collagen gestalten, Texte und Farb-Akzente in CI-Farben einsetzen oder mit Transparenzen ein neues Feeling erzeugen. Neuerdings lassen sich so auch einfache Animationen für Social Media oder Stories gestalten! Für den Beginn reichen hier die Tools, die zum Großteil kostenlos verfügbar sind. Wir stellen dir drei unserer Lieblinge vor: 

Content Produktion von Zuhause: zu unseren 3 Tipps und Vorher-Nachher-Beispielen

 

4. Videos recyclen

Zugegeben, mit ein paar Klicks ist es hierbei meist nicht getan. Die Fehler-Möglichkeiten in den etwas besseren Schnitt-Programmen sind enorm hoch, einfache Sachen kann man allerdings gut in iMovie gestalten. Leider sieht man dies dem finalen Material eigentlich immer an. Eine gute Filmproduktion kann allerdings anhand bestehendem Material einfach neue Geschichten erzählen und an die verschiedenen Anforderungen für Social Media & Video-Plattformen anpassen. Unsere Postproduktion läuft wie gewohnt und kann eine Schnittabnahme auch remote anbieten. Auch Tonstudios können remote Aufnahme-Sessions machen, bei denen Kunden mit Sprecher und Studioregie in live Kontak stehent, jedoch nicht vor Ort sind - also alles ohne Infektionsrisiko. So entsteht ein vollkommen neues und brandaktuelles Creative für deine Marke.

Gesundheit!

 

Um Nies-Attacken und Hustenanfällen aus dem Weg zu gehen, sollten Unternehmen auf Meetings im Büro eindeutig verzichten und lieber auf Online-Kommunikation umsteigen. Programme wie Google Docs, Google Handouts für Präsentationen oder Webex und Skype für Videokonferenzen eignen sich hierbei besonders gut für Updates oder ein paar Brainstorming-Sessions. Auch WhatsApp-Gruppen können besonders hilfreich sein.
Und um Probleme wie "Wer spricht da?" "Sieht man mich? "Jetzt ist alles eingefroren." gleich vorweg verhindern zu können, empfehlen wir die Hilfestellung eines IT-Spezialisten. Dieser sollte im Vorfeld kontaktiert werden und gegebenenfalls bei Schwierigkeiten technischen Support anbieten können.

Btw: Bei Video-Calls gilt eindeutig die Devise „Weniger ist mehr.“ Also vielleicht zwei Mal überlegen, wer denn wirklich anwesend sein muss und wer nicht.

Home-Office richtig gemacht!

 

Einige von uns sind das Arbeiten von Zuhause aus gewohnt, doch für manch andere stellt es auch eine Herausforderung dar. Was wir gegen die Einsamkeit, die vielen Ablenkungen und den fehlenden Arbeitsrhythmus, den ein Büro mit Kolleginnen und Kollegen so mit sich bringt, tun können, verraten wir euch hier kurz und knackig:

  • Um richtig in den Tag zu starten, behalte deine Morgenroutine wie für den Büroalltag bei – bleib’ nicht im Pyjama, sondern mach’ dich zurecht und vergiss auch nicht die Dusche!
  • Vergiss nicht Pausen zu machen und halte auch deine volle Mittagspause ein – vielleicht kannst du dir auch die Beine vertreten.
  • Arbeite nicht länger als du es normalerweise im Büro machen würdest, der Körper braucht seine Zeit um nach der Arbeit runterzufahren – dein Schlaf wird es dir danken.
  • Richte dir deinen festen Arbeitsplatz ein und halte ihn sauber und ordentlich. Du lebst nicht alleine? Dann sag’ auch deinen Mitmenschen Bescheid, damit sie dich nicht stören.
  • You need focus – setze dir Zeitlimits für gewisse Arbeiten um nicht unnötig abgelenkt zu werden. Vielleicht hilft dir für die Tage Zuhause auch eine To-Do Liste?
  • Du vermisst deine Kolleginnen und Kollegen, Kunden und Partner? Dann klingle einfach mal durch oder verabrede dich für eine Videokonferenz für den Ideenaustausch. 
  • Vergiss nicht am Ende des Tages, die „mentale Bürotür” zu schließen – morgen ist ein neuer Tag, an dem du arbeiten kannst. Bei Home-Office fällt es uns oft schwerer, Privates und Berufliches zu trennen.

Ja, bitte?

 

In Zeiten der Ungewissheit und Vorsicht, kommen von vielen Seiten unterschiedliche Fragestellungen auf – vor allem von Kunden. Um Panik zu vermeiden, empfiehlt es sich, ein FAQ Spezial oder auch einen besonderen Fokus auf effizienten Kundenservice über Live Chats, Kunden-Hotlines und funktionierende Rufumleitungen zu setzen. Zum Beispiel hat unsere Wiener Filmproduktion auf der Webseite einen Chat eingerichtet, bei dem Kunden ganz schnell und einfach ihre Fragen stellen können.